Veränderungen sind häufig die einzige Möglichkeit, um Chancen zu realisieren - auch in Zeiten der Krise.
Sehr häufig lösen Veränderungen aber selbst Krisen aus - daher ist effektives Veränderungsmanagement gefragt.
Die CoV-Pandemie, neu entstehende Technologien, wirtschaftliche oder politische Instabilitäten, Veränderungen auf dem Markt - all diese Dinge bieten auch Chancen. Diejenigen, die rechtzeitig eine richtige Lösung finden, wachsen und profitieren davon.
Das tun allerdings nicht alle - während wir vielleicht stillstehen und Angst haben, den ersten Schritt zu tun, nimmt bereits jemand anderes unseren Platz ein.
Gelegenheiten zu verpassen kann in der Geschäftswelt teuer kommen - wie können wir Veränderungen effektiver gestalten?
Unternehmen und Organisationen sind von dieser Entwicklung betroffen und müssen mit der Zeit gehen, sonst kann es zu schwerwiegenden Konsequenzen führen. Egal ob im Zusammenhang mit der anhaltenden Pandemie, der Digitalisierung, New Work oder überarbeiteten Geschäftsmodellen - Veränderungen sind unvermeidlich.
Die Folgen der gestiegenen Nachfrage im Management von Veränderungen sind:
Aufgrund dieser Professionalisierung des Change Managements und der erheblichen Ausgaben könnte man gute Erfolgsquoten erwarten.
Die Realität?
Studien zeigen, dass bis zu 80 % der Veränderungsinitiativen ihre Ziele nicht erreichen!
Stoppen wir einen Moment - was bedeutet das? Bis zu 80 % des Geldes, das für Veränderungsprojekte ausgegeben wird, geht den Bach runter!
Der "Return on Investment" ist einfach grauenhaft.
Was ist das Problem, was sind die Barrieren für effektive Veränderungen?
Während meiner Unternehmenskarriere hatte ich spannende Aufgaben, Verantwortung über Teams und die Möglichkeit, große Projekte zu leiten oder zu steuern - all das war mit Veränderungen verbunden. Es gab viele Gelegenheiten Initiativen zu erleben, die funktionierten, und andere, die nicht funktionierten - allerdings hatte ich in den ersten Jahren kein klares Verständnis, warum das so war.
Ich habe nach offensichtlichen Antworten auf konkrete Fragen gesucht - aus meiner Sicht gilt es zwei wichtige Elemente zu berücksichtigen:
In der Erfahrung als Projektleiter bzw. in Steuerungsfunktionen großer, konzernweiter Change Prozesse war rasch klar, dass der erste Punkt auf jeden Fall funktionieren musste. Die Projekte mit Fokus darauf die Menschen aktiv mitzunehmen und zu begleiten waren erfolgreich, die anderen in der Regel nicht.
Mein im Laufe der Jahre entstandenes Wissen zum Thema unbewusste Biases half auch den zweiten Punkt schrittweise zu berücksichtigen. Es half mit dabei zu verstehen, dass Biases nicht nur bei Beurteilungen und Entscheidungen wirken, sondern ebenso stark in der menschlichen Interaktion.
Veränderung ist komplex - es geht darum, neue Elemente wahrzunehmen und zu bewerten, um schließlich zu entscheiden, ob man sich für sie entscheidet oder nicht. Veränderung findet in der Regel nicht isoliert statt, andere Menschen sind involviert und es besteht eine intensive Interaktion. Schließlich ist die Umsetzung der Schlüssel, um Auswirkungen auf das praktische Verhalten zu erzeugen, das sich vom Ausgangszustand unterscheidet.
Die Komplexität von Veränderungsinitiativen bedeutet, dass alle davon berührt werden und daher berücksichtigt werden müssen. Was ist dabei der fundamentalste Bias?
Die Pläne sind fertig, der Prozess neu definiert, die Folien der Consultant logisch und einleuchtend.
Es fließt viel Energie in die Erklärung des "case for change", es gibt Schulungen und Möglichkeiten die neue Situation mit "use cases" durchzuspielen.
Am Ende des Veränderungsprozesses berichtet die Projektleitung, dass alle Ziele erreicht wurden - es kann losgehen.
Aber nichts passiert.
Willkommen auf der Bühne: der Status Quo Bias. Am besten bleibt alles so, wie es vorher war. Es hat ja früher auch gut funktioniert. Die paar Prozent mehr Gewinn sind verständlicherweise fürs Management interessant, aber ist das wirklich den Aufwand wert? Außerdem: warum sollte man in einer ohnehin schon stressigen Situation noch den Stress einer Veränderung hinzufügen?
Der Status Quo Bias führt dazu sich von der momentanen, möglicherweise komfortablen, Position nicht wegbewegen zu wollen. Es geht um Stabilität, um die Minimierung von Risiken und für die Vermeidung unnötiger Verluste. Der letzte Punkt zeigt den Zusammenhang mit der Verlustaversion, ebenfalls einem starken Bias.
Das kann ein großes Problem sein - Menschen verharren oft zu lange in dieser Bequemlichkeit - was dazu führen kann, dass sie ihre Anpassungsfähigkeit an Veränderungen, selbst an nützliche Veränderungen, verlieren.
Der Bias führt im Wesentlichen dazu, dass wir sagen "die Dinge sollen so bleiben, wie sie sind". Damit ist die Vorliebe gemeint den Status Quo beizubehalten, wenn kein Druck zur Veränderung besteht. Damit verwandt ist der "Default-Effekt", der bedeutet, dass von mehreren Optionen diejenige bevorzugt wird, die keine aktive Entscheidung erfordert. Veränderung braucht Anreize, die ausreichend sind, um eine Bewegung weg vom aktuellen Status auszulösen.
Einfach ausgedrückt: Wenn wir uns nicht bewegen müssen, tun wir es lieber nicht.
Die einfache Lösung?
Gibt es leider nicht - wir können aber versuchen mit dem Status Quo Bias aktiv zu arbeiten. Das sollte ein zentraler Bestandteil des Veränderungsmanagements sein.
Der Kontext spielt bei diesem Bias ebenfalls eine starke Rolle und sollte entgegen vieler Standard-Change-Prozess Abläufe Berücksichtigung finden.
Im Artikel Veränderungen meistern betrachten wir Veränderung primär aus der persönlichen Perspektive - wir sehen an uns, was hinter dem Status quo Bias steckt und was wir auf individueller Ebene dagegen unternehmen können. Einiges davon kann auch ins Veränderungsmanagement in Unternehmen einfließen.
Veränderungsprojekte oder tiefgreifende Transformationen lösen bei Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viele Fragen und möglicherweise Unsicherheit aus.
Mind your business bietet für Unternehmen verschiedene Angebote, die ebenfalls mit Veränderungen verbunden sind. Wir legen speziellen Fokus auf das aktive Steuern des Veränderungsprozesses und bauen dabei auf vielen erfolgreichen Projekten auf.
Der Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern von Projekten basiert weniger auf den inhaltlichen Änderungen. Das WIE ist entscheidend - und das können wir gemeinsam!